webMoritz: Vom Blogzum Stadtportal
Was ist das?
Es begann mit einem kleinen Blog und einem Liveticker aus dem Studierendenparlament. Daraus wurde innerhalb von zwei Jahren das größte Onlinemedium der Stadt Greifswald. Durch hohe Zugriffszahlen und umfangreiche Kommentardebatten wurde der webMoritz neben der Lokalzeitung zum wichtigsten lokalen Tagesmedium.
Namensstreit mit der Uni
Nach einigen kritischen Artikeln über den Uni-Rektor, in denen es unter anderem um zweifelhafte Sponsorengelder von Siemens ging, war der Blogname „www.uni-greifswald-blog.de“ plötzlich ein Problem und löste einen Streit mit der Universität über das Namensrecht an der Domain aus. Mit Anzeigen und Klagen drohte man mir, würde ich den Blog nicht „sofort offline nehmen“. Die Aktion schädigte am Ende nur das Rektor selbst. Die Seite erhielt durch den Streit landesweite Aufmerksamkeit (vgl hier, hier oder hier), die Landeszeitung spottete über die Uni. Auch das Studierendenparliament solidarisierte sich mit mir.
Motivation
Der webMoritz war das für mich aufwendigste und anstrengendste Projekt als Student. Es bedeutete tagtägliche Redaktions- und Organisationsarbeit. Auslöser für mein Engagement war die schlechte Situation der Medien in Greifswald, die durch die Monopolstellung der (damals) CDU-nahen Lokalzeitung dominiert wurde. Zudem war ich unzufrieden mit der Situation des gedruckten Studierendenmagazins.
Geschichte
Schon immer gab es Pläne, auch eine Onlineredaktion für das Studentenmagzin „moritz“ zu gründen. Im Januar 2008 wartete ich nicht länger und setzte einen eigenen Blog auf. Schnell erschienen auf meinem Blog viele kritische Artikel über die Universität, das Rektorat, das Studierendenparlament und die Verstrickungen der Lokalpolitik. Durch die hohe Popularität entschloss sich das Studierendenparlament schlussendlich, meinen Blog zu kaufen und stellte mich als Chefredakteur ein.
Das Projekt läuft bis heute weiter, was mich sehr stolz macht.
Erfolge
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Große Recherchen wie der OZ-Report, WVG-Report und die Schelsky-Affäre
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Start eines eigenen „webMoritz-Podcast“
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Kooperation mit radio 98eins und vielen lokalen Blogs
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Aufnahme in Google News
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Die Markomannia-Debatte sprengt mit 500 Kommentaren alle Rekorde: Würde man sie ausdrucken, wäre sie allein rund 200 Din A4 Seiten lang.
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Januar 2009: 1000 LeserInnen/Tag (Alle Zahlen)
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Fans der Seite organisieren eine „webMoritz Kommentar Lesung”
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Der webMoritz wird im NDR Medienmagazin „Zapp” und bei Deutschlandradio als mögliche Antwort auf die Krise der lokalen Ostsee-Zeitung diskutiert
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Viele TeilnehmerInnen bei webMoritz Podiumsdebatte zur Kommunalwahl
Ein wirklich mutiges und intensives, qualitativ und quantitativ überzeugendes Projekt. In punkto Durchsetzungskraft und Aufklärung flößt der webmoritz Respekt ein. Wunderbar, wie Sebastian die Iniative ergriffen hat und wunderbar, wie mit Hilfe aller Beiteiligten, vor allem der fleißigen, zutragenden Leser(kommentatoren) ein umfassendes Informationsangebot für Greifswald entstanden ist.
Robert Tremmel,
Ehemaliger AStA-Vorsitzender & Redakteur bei den studentischen Medien