Front Deutscher Äpfel MV
Was ist das?
2006 startete ich mit FreundInnen den Aufbau der „Front Deutscher Äpfel“ in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Straßensatire nahm allen voran die damals starke NPD aufs Korn. Die Front Deutscher Äpfel wurde ursprünglich in Leipzig initiiert. Wir waren die erste Gruppe, die das Konzept in ein anderes Bundesland erweiterte. Zunächst starteten wir in Greifswald, später kamen Gruppen in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg dazu. Heute nimmt die Apfelfront als „Äpfel für Deutschland“ die AfD aufs Korn.
Wie alles begann
Im Sommer 2006 – wenige Monate vor der Landtagswahl in MV – zeichnete sich ab, dass die NPD gute Chancen hatte, in den Landtag von MV zu kommen. Das war der Start für mein Engagement. Da mir persönlich die Antifa zu radikal war, suchte ich nach einer aktionistischen, aber gewaltfreien Aktionsform. Die Apfelfront war perfekt: Sie zwingt BetrachterInnen dazu, ihre Köpfe einzuschalten.
Ausformungen
Später gründeten wir auch die „Die Burschenschaft Malumia“ (lat. aus Apfel + Licht / Erleuchtung) und die „Freie Apfel-Kameradschaft“ (FAK), um weitere Formen des Rechtsextremismus aufs Korn zu nehmen. Das Konzept verbreitete sich später bundesweit. Auch das von der SPD-MV gegründete Projekt „Endstation Rechts“ kopierte uns und gründete den „Storch Hainart.
Erfolge
Die Aktionen der „Front Deutscher Äpfel“ waren äußerst publikumswirksam. Wir regten zu Diskussionen und Nachdenken an. Wir erreichten auch über die Medien eine erhebliche Reichweite. Die NPD-MV fühlte sich genötigt, sich auf ihrer Homepage von der „Apfelfront“ zu distanzieren.
Auch konkrete Veränderungen konnten wir erreichen. So wurde etwa im Hauptgebäude der Universität Greifswald eine Dankestafel für die völkisch-national ausgerichtete Burschenschaft Markomannia entfernt. Im Institut für Physik hängt seit einer Apfelfront-Aktion eine Informationstafel über den von uns kritisierten Hitler-Verehrer Prof. Johannes Stark. In Rostock schloss nach monatelangen Protesten von Apfelfrontlern und anderen ein Nazi-Laden. Unsere Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen für ziviles Engagement geeehrt. In rechtsextremen Blogs und „nationalen“ Zeitungen wurde gegen meine Person und die Apfelfront als Ganzes gehetzt.
Das wichtigste aber ist mir, dass es wieder „cool“ und vor allem „lustig“ war (ist?), gegen Rassismus und Nazis zu sein. 🙂
„Am Samstagmittag marschierte die Apfelfront durch das Berliner Regierungsviertel
– und hielt Passanten und Polizisten in Atem.“
Spiegel Online